Flächenheizsysteme

Unter einer Flächenheizung versteht man ein Heizsystem, bei dem die Wärme gleichmäßig über große Flächen an Wände, Decken oder Böden abgegeben wird. Anstelle einzelner Heizkörper wird ein Netz aus Heizelementen verlegt, das die umliegende Fläche erwärmt und so eine angenehme Strahlungswärme erzeugt. Flächenheizungen werden in der Regel in Trockenbau- oder Nassbausystemen installiert und können mit warmem Wasser (Hydronisch) oder elektrisch betriebenen Heizfolien arbeiten. weiterlesen

 

Was versteht man unter einer Flächenheizung?

Der hauptsächliche Vorteil einer Flächenheizung liegt in der großflächigen, gleichmäßigen Wärmeverteilung, die kalte Zonen und Wärmedurchlässe reduziert. Dadurch entsteht ein behagliches Wohnklima mit geringer Luftzirkulation und weniger Staubaufwirbelung. Flächenheizsysteme können außerdem in Kombination mit modernen Niedertemperatur-Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen oder Solarthermie optimal betrieben werden.

Welche Hersteller von Flächenheizungen gibt es in Deutschland?

In Deutschland existiert eine Vielzahl renommierter Hersteller von Flächenheizungen. Zu den bekanntesten Anbietern zählen Uponor, Viega, Rehau, Roth und Brötje. Diese Unternehmen bieten seit vielen Jahren Produkte für die Thermischen Nutzsysteme an, die von der Fussbodenheizung über Deckensysteme bis hin zu Wandheizungen reichen.

Neben den großen Herstellern haben sich auch einige spezialisierte Produzenten etablieren lassen, die innovative Systeme wie Carbon-Folienheizungen oder dünnschichtige Trockenbaulösungen anbieten. Der Wettbewerb sorgt dafür, dass ständig neue Systemoptimierungen, verbesserte Regeltechnik und hohe Qualitätsstandards verfügbar sind. Käufer sollten vor der Entscheidung die Produktgarantien, Serviceleistungen und Referenzen der jeweiligen Hersteller prüfen.

Welche Leistung hat eine Flächenheizung?

Die Heizleistung einer Flächenheizung hängt von der Auslegung, Materialdicke, Verlegeart und der gewünschten Oberflächentemperatur ab. In der Regel liegen die spezifischen Heizleistungen bei Nasssystemen zwischen 70 und 100 Watt pro Quadratmeter, bei Trockenbausystemen eher zwischen 50 und 80 Watt pro Quadratmeter. Elektrische Flächenheizungen kommen üblicherweise auf 80 bis 150 Watt pro Quadratmeter.

Die tatsächliche Leistungsaufnahme richtet sich nach dem Wärmebedarf des Gebäudes, der Dämmung und den individuellen Komfortvorgaben. Eine fachgerechte Planung durch einen Heizungsbauer oder Energieberater gewährleistet, dass die ausgelegte Heizleistung ausreichend ist, um die gewünschten Raumtemperaturen selbst bei niedrigen Außentemperaturen zu halten.

Kann man eine Fußbodenheizung nachrüsten?

Ja, eine Fußbodenheizung kann in vielen Fällen auch nachträglich installiert werden. Es gibt speziell entwickelte Trockenbausysteme, die eine geringe Aufbauhöhe haben und sich für Renovierungen eignen. Dabei werden Heizplatten oder -matten auf den vorhandenen Estrich oder Untergrund aufgelegt und mit Bodenbelag versehen.

In Altbauten sollte vorab die Tragfähigkeit des Untergrunds geprüft werden. Nassbau-Systeme erfordern meist einen Estrichaufbau und sind aufwendiger. Trockenbausysteme hingegen sind mit Dämmplatten und Heizleiten bereits ab wenigen Zentimetern Höhe einsatzfähig und reduzieren die Stillstandzeiten während der Montage.

Wird Flächenheizung gefördert?

Ja, Flächenheizsysteme werden in vielen Fällen durch Förderprogramme von Bund und Ländern unterstützt. Insbesondere der Einbau einer Flächenheizung in Kombination mit erneuerbaren Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Solarthermie kann über das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert werden.

Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsvergünstigte Darlehen und Tilgungszuschüsse für energieeffizientes Sanieren an. Fördervoraussetzungen und Förderhöhen variieren je nach Bundesland, System und Effizienzhausstandard. Ein Energieberater kann bei der Antragstellung und Planung unterstützen.

Welches Heizungssystem hat Zukunft?

Flächenheizungen in Kombination mit Wärmepumpen, Solarthermie oder Biomassekesseln gelten als zukunftsfähige Heizungssysteme. Sie arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen und nutzen regenerative Energiequellen optimal aus. Auch hybride Systeme, die verschiedene Wärmeerzeuger intelligent koppeln, gewinnen an Bedeutung.

Darüber hinaus wird die Integration von Smart-Home-Technik und digitaler Regelungstechnik wichtiger, um Energieverbräuche zu optimieren. Eine Flächenheizung mit Raumthermostaten und Zonenregelungen ermöglicht eine bedarfsgerechte Steuerung und senkt die Betriebskosten langfristig.

Was ist eine Carbon Flächenheizung?

Eine Carbon Flächenheizung arbeitet elektrisch und basiert auf dünnen Heizfolien mit Kohlenstoffelementen (Carbon). Diese Folien werden direkt unter dem Bodenbelag installiert und erwärmen die Fläche per Infrarotstrahlung. Carbonheizungen zeichnen sich durch schnelle Aufheizzeiten und hohe Strahlungsanteile aus.

Die Installation erfolgt häufig in Trockenbausystemen mit geringer Aufbauhöhe. Carbonfliesen- oder -matten lassen sich flexibel zuschneiden und ermöglichen eine punktgenaue Verlegung. Sie sind besonders für Nachrüstungen geeignet, wenn nur wenig Platz verloren gehen darf und eine schnelle Wärmeentwicklung gewünscht ist.

Wie viel kW Heizung für 100 qm?

Die erforderliche Heizleistung für 100 Quadratmeter Wohnfläche variiert je nach Dämmstandard und geografischer Lage. In einem gut gedämmten Neubau reichen häufig 50 bis 70 Watt pro Quadratmeter, was bei 100 qm einem Heizleistungsbedarf von 5 bis 7 kW entspricht. In Altbauten mit schlechterer Dämmung kann der Bedarf bei 80 bis 100 Watt pro Quadratmeter liegen, also 8 bis 10 kW.

Für eine exakte Berechnung sollte eine Heizlastberechnung durch einen Fachmann durchgeführt werden. Sie berücksichtigt Faktoren wie U-Werte der Bauteile, Luftwechselraten und solare Gewinne.

Wie hoch ist der Strahlungsanteil einer Fußbodenheizung?

Der Strahlungsanteil bei einer herkömmlichen Fußbodenheizung liegt typischerweise zwischen 70 und 80 Prozent der Gesamtwärmeabgabe. Der Rest entfällt auf Konvektion durch leichte Luftzirkulation über der warmen Bodenfläche. Durch die Strahlungswärme wird ein behaglicher Raumkomfort ohne Zugerscheinungen erreicht.

Ein hoher Strahlungsanteil sorgt für eine gleichmäßige Temperaturschichtung von Fuß bis Kopfhöhe und schützt vor kalten Böden in der Heizperiode. Gleichzeitig minimiert die niedrige Luftbewegung Staubaufwirbelung und verbessert die Raumluftqualität.

Welche Heizung für Erdwärme?

Bei Erdwärme, also Geothermie, wird in der Regel eine Erdwärmepumpe eingesetzt. Diese Pumpe fördert die im Erdreich gespeicherte Wärme über Erdkollektoren oder Erdsonden und hebt sie auf heizbare Temperaturen an. Flächenheizsysteme mit niedrigen Vorlauftemperaturen sind optimal für den Betrieb einer Wärmepumpe geeignet.

Eine Kombination aus Erdwärme und Fußbodenheizung ist in Neubauten und energetisch sanierten Bestandsgebäuden besonders effizient. Die Flächenheizung übernimmt die Verteilung der gewonnenen Wärme über große Flächen und spart so zusätzlich Stromkosten bei der Wärmepumpe.

Welche Nachteile hat eine Fußbodenheizung ohne Estrich?

Fußbodenheizungen ohne Estrich, etwa mit Trockenbausystemen, haben den Vorteil niedriger Aufbauhöhen, aber auch einige Nachteile. Sie bieten weniger thermische Speichermasse als Estrich, sodass sie schneller auskühlen und bei Abschaltung die Restwärme reduziert ist. Die Regelung muss daher präziser arbeiten, um Temperaturschwankungen zu vermeiden.

Außerdem ist bei Trockenaufbauten die akustische Entkopplung oft weniger effektiv. Es können erhöhte Trittschallwerte entstehen, wenn nicht ausreichend Dämmmaterial eingesetzt wird. Zudem muss auf die Kompatibilität mit dem Bodenbelag geachtet werden, da nicht alle Beläge direkt auf Trockenplatten verlegt werden dürfen.

Was kostet es, eine Fußbodenheizung nachträglich zu fräsen?

Das Fräsen eines Estrichs für eine nachträgliche Nassfußbodenheizung wird üblicherweise in laufenden Metern Rinne abgerechnet. Je nach Gerät und Estrichart liegen die Kosten pro Meter Fräsrille bei etwa 20 bis 35 Euro. Dazu kommen Materialkosten für Rohrleitungen und Dämmung sowie Estrich- und Fliesenarbeiten.

Insgesamt können die Kosten je nach Raumgröße und Aufwand zwischen 80 und 150 Euro pro Quadratmeter liegen. Ein genauer Kostenvoranschlag durch einen Fachbetrieb vor Ort gibt verbindliche Werte für die individuelle Situation.

Ist eine Fußbodenheizung steuerlich absetzbar?

Handwerkerleistungen für die Installation einer Fußbodenheizung können als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich geltend gemacht werden. Bis zu 20 Prozent der Arbeitskosten können vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden, maximal jedoch 1.200 Euro pro Kalenderjahr.

Materialkosten dürfen nicht abgesetzt werden. Voraussetzung ist eine ordnungsgemäße Rechnung mit ausgewiesenen Arbeitskosten und eine Zahlung per Überweisung. Die Steuererklärung muss die entsprechenden Belege enthalten.

Was kostet Bodenheizung nachrüsten?

Die Kosten für das Nachrüsten einer Bodenheizung variieren stark je nach System (Nass- oder Trockenbau), Untergrund und Raumgröße. Trockenbausysteme beginnen bei rund 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter inklusive Dämmung, Heizelement und Verlegung. Nasssysteme mit Estrichaufbau liegen meist zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter.

Zusätzliche Kosten können durch Bodenbelagsarbeiten entstehen. Ein detailliertes Angebot eines Fachbetriebs liefert eine präzise Kalkulation für das jeweilige Objekt.

Kann man eine Fußbodenheizung in Beton fräsen?

Ja, das Fräsen einer Fußbodenheizung in Beton ist technisch möglich, aber aufwendig. Schweres Spezialgerät muss den Beton präzise aufschlitzen, um die Heizrohre aufzunehmen. Anschließend werden die Schlitze gereinigt, Rohrleitungen eingelegt und mit geeignetem Füllmaterial verschlossen.

Die Arbeiten erzeugen großen Staub- und Lärmemissionen und erfordern eine sorgfältige Entsorgung der Betonreste. Daher ist dieses Verfahren meist teurer als das Verlegen eines Trockenbausystems oder kompletter Estricherneuerung.

Wann ist Fußbodenheizung nicht möglich?

Fußbodenheizung ist nicht möglich bei sehr geringen Deckenhöhen, wenn der Aufbau die Raumhöhe unverhältnismäßig reduziert. Auch in Räumen mit extrem hohen Feuchtigkeitsbelastungen (wie in manchen Industrieumgebungen) oder auf tragfähigem Untergrund mit geringer Dämmkapazität kann sie ungeeignet sein.

In denkmalgeschützten Gebäuden oder bei bestimmten Bodenbelägen, die eine hohe Oberflächentemperatur nicht vertragen, kann der Einbau ebenfalls ausgeschlossen sein. Vorab sollte immer eine statische und konstruktive Prüfung erfolgen.

Welche Nachteile hat es, eine Fußbodenheizung nachträglich zu fräsen?

Das nachträgliche Fräsen für Rohrkanäle verursacht bauliche Eingriffe, die Staub, Lärm und Schmutz bereiten. Es kann zu Rissen im angrenzenden Estrich kommen, wenn die Frästiefe nicht exakt eingehalten wird. Nach dem Einlegen der Rohre ist eine erneute Estrich- oder Fliesenverlegung erforderlich, was zusätzliche Kosten und Arbeitsaufwand bedeutet.

Zudem sind die Fräsrillen oft unregelmäßig und können die Wärmeübertragung leicht beeinträchtigen, wenn Füllmaterial und Estrich nicht optimal eingebracht werden. In vielen Fällen ist ein kompletter Estrichaufbau wirtschaftlicher.

Welche Alternativen gibt es zu Fußbodenheizungen?

Zu Fußbodenheizungen gibt es verschiedene Alternativen zur Wärmeverteilung: Radiatoren, Wandheizungen, Deckenheizungen, Heizleisten oder Fußleistenheizungen. Radiatoren sind einfach zu installieren und schnell regelbar, erzeugen allerdings mehr Luftzirkulation und sind nicht so flächig wirksam.

Wand- und Deckenheizungen arbeiten ebenfalls mit Strahlung und können in bestimmten Objekten besser passen. Fußleistenheizungen bieten eine einfache Nachrüstlösung, benötigen aber mehr Wandfläche. Jedes System hat spezifische Vor- und Nachteile, die in der Planung berücksichtigt werden sollten.

Kontakt und Beratung

Für eine individuelle Beratung zu Flächenheizungen und Fördermöglichkeiten erreichen Sie uns telefonisch unter +49 39262 8787 21 oder per E-Mail an verkauf@gema-net.de.